Die ältesten Spuren
von Krummenau
Erste Erwähnung
Aus dem Dunkel der frühen Geschichte taucht am 20. November 1086 erstmals der Name Krummenau auf. Eine Handschrift vom Ende des 18. Jahrhunderts aufbewahrt im Archiv des Museums Wasserburg Anholt der Fürsten Salm-Salm im fernen Isselburg-Anholt in Westfalen ist der einzige Beleg. Sie berichtet, daß an diesem Tag der Mainzer Erzbischof Wezilo zu seinem Anniversarium »auf Veranlassung der Grafen Emicho, Berthold und Eberhard und anderen Getreuen und Ministerialen« der Kirche St. Christophorus von Ravengiersburg ein Hofgut im Dorf Lindenschied und drei »mansos in Runa und Crummenauwe in pago Nachgowe« (drei Hufen in Rhaunen und Crummenau in der Grafschaft des Nahegaues) geschenkt haben soll. Dazu gehörten »alle Gebäude, Flächen, Höhrige, Äcker, Wiesen, Wälder.«
Üblicherweise waren solche frommen Schenkungen mit Auflagen verbunden. Für diese sollte dem Seelenheil des Stifters zuliebe jeden Freitag eine Messe gelesen und nach seinem Tod eine Seelenmesse gesungen werden.
Unklar ist, ob diese Schrift eine authentische Wiedergabe einer Schenkungsurkunde darstellt. Es bestehen Vermutungen, es könnte eine Fälschung des Schreibers J. G. F. Schott sein. Eventuell hat Schott lediglich eine Archivalnotiz zu einer Urkunde ausgebaut, um diese gewinnbringend zu verkaufen. Mit großer Wahrscheinlichkeit ist Krummenau älter als 900 Jahre.
Von der Römerzeit zum Mittelalter
Die Römer hatten sich auch in dem zu Obergermanien gehörenden Hunsrück nie sicher fühlen können. Ab Mitte des vierten Jahrhunderts setzten verstärkt Germaneneinfälle ein. Bevor die Franken um 475 das Land an der Mosel und auf dem Hunsrück unter Zerstörungen in Besitz nahmen, verließen die römischen Kolonistenfamilien die Gegend und zogen sich mit den römischen Truppen zurück. Nur die Hochfläche des Hunsrück blieb weitgehend unberührt. Ein neuer Besiedlungsprozeß begann mit Einzelhöfen, Rodungen, Ortsgründungen, Gebietseinteilungen in Gaue.
Das ganze Mittelalter hindurch bildeten die alte Römerstraße und ein »graues Kreuz« an der Kreuzung dieser Straße mit dem Pfad von Krummenau nach Hirschfeld wichtige Markierungspunkte für die Grenze des Hoheitsbezirks, zu dem Krummenau gehörte. »Aus dem kroen Kruytz in die Steynstraß immer dann die Steynstraß hin,« lautete eine von vielen Grenzbeschreibungen von 1509. Und in einem Weistum von 1508: »Aufs dem Geräusch in die Idarbach, auf der Idarbach in Bintzwieß, aufs Bintzwißen in den kroen Stein, aufs dem kroen Stein wider in das kroe Kreütz.« Noch 1711 wurde ein Kreuz an der Römerstraße in einer Landkarte angegeben, obwohl schon Protokolle von 1461, 1469 und 1504 vermerkten, daß es längst nicht mehr vorhanden war. Stattdessen bildete ein »grauer Stein« bei der jetzigen Hockenmühle eine Markierung.
Krummenau Wappen – Bedeutung
Das Krummenauer Gemeindewappen ist ein durch einen blauen Balken geteiltes Schild, oben in Gold ein rotes Fabeltier mit einem Wolfskopf und weit geöffneten Schwingen, belegt mit einem Wolfshaken, unten in Silber ein schwarzer Rost.
Die obere Schildhälfte verweist auf die ehemalige Zugehörigkeit zur Wild- und Rheingrafschaft und zeigt das Gerichtssiegel des wild- und rheingräflichen Hochgerichts Rhaunen.
Die untere Schildhälfte zeigt die Attribute des Heiligen Laurentius, dem die ehemalige Kapelle geweiht wurde.
Der blaue Balken symbolisiert den durch den Ort fließenden Bach.